Für welche Schäden haften Umzugsunternehmen?

Gesetzliche Grundlage der Haftung

In Deutschland regelt das Handelsgesetzbuch (HGB) die Haftung von Umzugsunternehmen. Nach § 451g HGB haften diese für Schäden, die bei der Ausführung des Umzugs entstehen. Dies umfasst die Zeit vom Beladen der Umzugsgüter bis zur Ablieferung in der neuen Wohnung.

Umfang der Haftung

Umzugsunternehmen haften grundsätzlich für:

Beschädigung oder Verlust des Umzugsguts: Dies beinhaltet Schäden, die durch unsachgemäße Handhabung oder Verpackung durch das Umzugsunternehmen entstehen.

Verspätete Lieferung: Wenn ein verbindlicher Liefertermin vereinbart wurde und das Umzugsunternehmen diesen ohne triftigen Grund nicht einhält, kann es zu Schadensersatz verpflichtet sein.

Folgeschäden: In manchen Fällen können auch Folgeschäden geltend gemacht werden, zum Beispiel, wenn durch die Beschädigung eines Gegenstandes weitere Schäden entstehen.

Begrenzung der Haftung

Die Haftung der Umzugsunternehmen ist jedoch begrenzt:

Haftungshöchstgrenze: Laut Gesetz haften Umzugsunternehmen bis zu einem Betrag von 620 Euro pro Kubikmeter Laderaum, der für den Umzug benötigt wird.

Selbstverschulden: Wenn der Schaden durch ein Verschulden des Kunden entsteht, zum Beispiel durch mangelhafte Verpackung, die er selbst vorgenommen hat, kann die Haftung des Unternehmens ausgeschlossen sein.

Wertvolle Gegenstände: Für besonders wertvolle Gegenstände wie Kunstwerke, Antiquitäten oder Schmuck wird oft nur bis zu einem bestimmten Wert gehaftet, es sei denn, es wurde eine zusätzliche Versicherung abgeschlossen.

Versicherungsschutz

Viele Umzugsunternehmen bieten zusätzliche Versicherungen an, die über die gesetzliche Haftung hinausgehen. Es ist ratsam, sich über solche Angebote zu informieren und gegebenenfalls eine zusätzliche Versicherung abzuschließen, insbesondere wenn Sie teure oder schwer zu ersetzende Gegenstände transportieren.

Was tun im Schadensfall?

Dokumentation: Dokumentieren Sie den Schaden umgehend mit Fotos und halten Sie ihn schriftlich fest.

Meldung: Informieren Sie das Umzugsunternehmen so schnell wie möglich über den Schaden.

Fristen: Beachten Sie, dass Schadensansprüche innerhalb einer Frist von 14 Tagen nach Ablieferung geltend gemacht werden müssen.

Fazit

Obwohl Umzugsunternehmen für Schäden haften, die während des Transports entstehen, gibt es klare gesetzliche Regelungen und Grenzen dieser Haftung. Es ist wichtig, sich vor dem Umzug über den Umfang des Versicherungsschutzes zu informieren und bei Bedarf eine zusätzliche Versicherung abzuschließen. Im Schadensfall sollten Sie schnell handeln und die Schäden detailliert dokumentieren, um Ihre Ansprüche geltend machen zu können.